Beethoven in Bonn (Januar 2015) Das Erbe Ludwig van Beethovens, der 1770 in Bonn das Licht der Welt erblickte, wird in Bonn hoch geachtet und geehrt, seine Musik ist überall präsent, sie verbindet Bonn mit Musikfreunden in aller Welt. Natürlich trägt das Orchester der Stadt den Namen des berühmtesten Sohnes: Das Beethoven-Orchester Bonn (www.beethoven-orchester.de), gegründet 1906, ist der musikalische „Botschafter“ Bonns. Mit Konzerten im In- und Ausland sowie mit CD- Aufnahmen wirbt es erfolgreich für die Musikstadt Bonn. Das Orchester nimmt wichtige künstlerische Funktionen bei Beethovenfesten wahr und wurde bereits mehrfach mit dem „Echo“ ausgezeichnet. Seit 1999 feiert Bonn seine Beethovenfeste jährlich (www.beethovenfest.de). Weltberühmte Interpreten und junge, hochtalentierte Musiker sind dann in Bonn zu Gast. Das Beethovenfest Bonn kann auf eine wechselvolle Geschichte zurückblicken. Ursprung ist das 1845 zur Einweihung des Beethoven-Denkmals auf dem Bonner Münsterplatz anlässlich des 75. Geburtstags des Komponisten ausgerichtete dreitägige Musikfest von Franz Liszt. Um das Werk Beethovens weiterhin zu pflegen, fanden seit 1889, initiiert durch den Verein des Beethoven-Hauses, alljährlich Kammermusikfeste statt. Seit 1927 waren es volkstümliche Beethovenfeste, die ab 1959 im Turnus von zwei Jahren von der Stadt Bonn veranstaltet wurden. Der Besucher begegnet Ludwig van Beethoven auch im Stadtbild immer wieder. Das Beethoven-Haus, ein Wahrzeichen Bonns, wird vom 1889 gegründeten Verein Beethoven- Haus getragen und umfasst ein Museum, das Beethovenarchiv, den Kammermusiksaal und das Digitale Beethoven-Haus. Das Museum zeigt einen repräsentativen Ausschnitt aus den Sammlungen des Vereins, der größten privaten Beethoven-Sammlung der Welt. Anhand von Porträts, Originalhandschriften, Instrumenten und Gegenständen des täglichen Gebrauchs wird ein lebendiger und authentischer Einblick in Leben und Werk des Komponisten vermittelt. Das Beethoven-Archiv, 1927 zum 100. Todestag Beethovens als wissenschaftliches Forschungsinstitut gegründet, ist die zentrale Dokumentationsstelle für Beethovens Leben, sein Werk und seinen geistigen Umkreis und verfügt über eine Spezialbibliothek. Der Kammermusiksaal, 1989 eingeweiht, hat nicht nur eine hervorragende Akustik, er gilt auch als einer der schönsten modernen Konzertsäle. Neben der spezifischen Pflege der Werke Beethovens und seiner Zeitgenossen wird hier auch die Musik unserer Zeit gefördert. Das Digitale Beethoven-Haus bietet via Internet alles über den Komponisten, sein Werk, sein Leben und seine Zeit. Virtuelle Besucher können in Erstausgaben und Manuskripten blättern, die sonst nicht ausgestellt sind. (www.beethoven-haus-bonn.de) Die am 8. September 1959 eingeweihte Beethovenhalle ist Konzert- und Kongresshalle der Stadt. 1996/97 wurde sie erweitert. Sie ist Heimat des Beethoven-Orchesters, hier gastieren internationale Klangkörper und Künstler von Weltruf. Bedeutende Ereignisse sind die jährlichen Beethovenfeste, aber auch die großen Kongresse. Der größte der vier Versammlungsräume bietet Platz für 2.000 Personen. Die heutige Beethovenhalle ist die dritte dieses Namens in Bonn. Die erste entstand als Holzbau 1845 auf Veranlassung von Franz Liszt zum ersten Beethovenfest, musste aber wegen Feuergefahr wieder abgerissen werden. Die zweite Halle, 1870 anlässlich des zweiten Beethovenfestes zum 100. Geburtstag des Komponisten ebenfalls in Holzbauweise errichtet, brannte am 18. Oktober 1944 beim größten Bombenangriff auf die Stadt völlig nieder. Das Beethoven-Denkmal auf dem Münsterplatz wurde im August 1845 zum Gedenken an Beethovens 75. Geburtstag anlässlich des ersten Beethovenfestes enthüllt. Den 1840 ausgeschriebenen Wettbewerb für das Bronzestandbild hatte der Dresdner Bildhauer Ernst Hähnel gewonnen. Haltung und Symbole der Figur charakterisieren den "inspirierten Tonkünstler", der mit nach oben gewandtem Blick einen schöpferischen Gedanken empfängt, um ihn mit seinem Griffel im Notenbuch festzuhalten. Ludwig van Beethovens Mutter, die Rheinländerin Maria Magdalena van Beethoven, geborene Keverich, fand 1787 auf dem Alten Friedhof ihre letzte Ruhestätte. Eine schlichte Steinplatte auf dem erst 1932 wiederentdeckten Grab erinnert an sie und ihren großen Sohn, dessen Worte darauf zu lesen sind: "Sie war mir eine so gute liebenswürdige Mutter, meine beste Freundin". Die Betonskulptur "Beethon" des Düsseldorfer Künstlers Professor Klaus Kammerichs (vor der Beethovenhalle) ist zu einem modernen Kennzeichen der Beethovenstadt Bonn geworden. Seit Frühjahr 2014 steht die Skulptur „Homage an Beethoven“ von Markus Lüpertz im Stadtgarten. 2005 schrieb die Deutsche Telekom erstmals den Internationalen Beethoven- Klavierwettbewerb „Telekom Beethoven Competition Bonn“ aus, der seitdem alle zwei Jahre jungen Musikern den Start in eine internationale Karriere ermöglichen soll (www.beethoven-competition-bonn.de). Im November 2011 hat sich der Bonner Stadtrat zum Bau eines Festspielhauses in der Beethovenstadt bekannt, dessen Bau ausschließlich privat finanziert werden soll, Hauptsponsor ist die Deutsche Post DHL. Das Konzerthaus soll rechtzeitig zum Jahr 2020 neben der Beethovenhalle entstehen, um im Jubiläumsjahr den 250. Geburtstag Ludwig van Beethovens angemessen feiern zu können.